Lars Koch, Niels Werber (2024): „Krieg“. In: Handbuch Weimarer Republik: Literatur und Kultur, hrsg. von Maren Lickhardt, Robert Krause, Stuttgart: J.B. Metzler, S. 201–209.
Die Erinnerungskultur der Weimarer Republik verlängert den Krieg in die Nachkriegsgesellschaft hinein; die Jahre 1914 bis 1918 bleiben ein Dreh- und Angelpunkt von Kultur und Politik. Der Opfer- und Totenkult wird zum dominanten Thema der nationalen Rechten, die die Erinnerung an das ‚Fronterlebnis‘ zu monopolisieren versucht, indem sie die ‚Stahlgewitter‘ der Materialschlachten zur Geburtsstätte des neuen deutschen Mannes stilisiert. Trotz auflagenstarker Erfolge wie Im Westen nichts Neues schafft es die literarische Linke nicht, eine konsensfähige Sinnstiftung der Kriegsniederlage zu formulieren.
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