Michael Multhammer, Niels Werber: Keine Popularisierung ohne Depopularisierung, in: LiLi. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, Volume 54, Issue 4, S. 85-98.
1892 erscheint ein heute vergessener Aufsatz zur Popularität von Lesestoffen, der Überlegungen anstellt, die einer genaueren Betrachtung wert sind. Eduard Reyer entwirft eine wegweisende Theorie des Populären, die auf der empirischen Beobachtung der quantitativen Verteilung von Beachtung aufbaut und die Zeitdimension dieser Verteilung reflektiert – mit Blick auf Prozesse der Popularisierung und Depopularisierung. Der vorliegende Aufsatz arbeitet die theoretischen Implikationen Reyers heraus und erschließt einen Schlüsseltext zum Verständnis von Popularität, der zu seiner Zeit ohne Resonanz geblieben ist.